Freya?
Heute
war ich bei dir, erinnerst du dich noch? Ein spontaner Besuch, weil ich allein
zu Hause war. Es war lange her, als ich dich gesehen hatte.
Als
ich da war, schliefst du immer noch. So kenne ich dich ja auch. Hatte ganz vergessen,
wie schön du bist. Blonde, lange Engelshaare, reine durchscheinende Haut und eine
zierliche Körperfigur. Freya, ob du noch weißt, wer ich bin, wenn du aufwachst?
Wenn du aufwachst?
Natürlich
wachst du auf, schläfst doch nur.
Wenn
du deine Augen wieder öffnest, verzeihst du mir doch, wirst du, oder? Es tut mir
so leid, wirklich, Freya, so sehr.
Nach
einer Stunde verließ ich dein Krankenzimmer wieder. Ich hatte dir gesagt, was
ich sagen wollte. Dein Arzt hat mir aufmunternd zugelächelt, fast mitleidig.
Es ist
nun über ein Jahr her, dass du deine Augen auf hattest, gesungen hattest,
gelacht hattest. Über ein Jahr liegst du nun da Freya, im Koma.
Ich
hab dich gern Freya, doch es tut so weh.
Es tut
mir so leid. Verzeih mir bitte noch ein letztes Mal, Schwesterherz.
Nea.
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